Wärmelecks selbst aufspüren - Ein kostenloser Service der Samtgemeinde Scharnebeck
Die Wärmebildkamera macht Wärmestrahlung sichtbar, indem sie Oberflächentemperaturen misst und bildlich darstellt. „So lässt sich leicht feststellen, wie gut die Dämmung meines Hauses ist, wo es schlecht gedämmte Fenster und Türen gibt“, erklärt Carl Sasse, Klimaschutzmanager bei der Samtgemeinde Scharnebeck. Um Bürgerinnen und Bürgern die Suche nach Wärmefressern zu erleichtern, bietet die Samtgemeinde ab sofort eine Wärmebildkamera zum Ausleihen an. Kostenfrei. Die Kamera kann für maximal drei Tage gegen Vorlage des Personalausweises im Rathaus der Samtgemeinde ausgeliehen werden. Dazu gibt es eine Anleitung mit Tipps zur Benutzung.
Samtgemeindebürgermeister Laars Gerstenkorn: „Aufgrund der steigenden Energiepreise beschäftigen sich auch hier viele Menschen intensiver denn je mit der Frage, wie sie noch mehr Energie einsparen können. Jede eingesparte Kilowattstunde entlastet den Geldbeutel und hilft gleichzeitig das Klima zu schützen. Mit der Wärmebildkamera stellen wir den Bürgern ein Hilfsmittel zur Verfügung, um Wärmeverluste zu erkennen.“
Ein klassischer Einsatzbereich für die Kamera ist die Untersuchung der Wärmedämmung von Gebäuden. Die Wärmebildaufnahmen sollten dazu immer im Winter, also während der Heizperiode, erfolgen. Weiße Bereiche im Wärmebild zeigen einen möglichen Wärmeverlust an. Undichte Fenster oder schlecht gedämmte Fassaden können der Grund sein. In blauen oder dunklen Bereichen wird derweil keine oder kaum Wärme abgegeben. Mit der sogenannten Thermografie – so nennt sich das Messverfahren – können die Bürger unter anderem Leckagen oder schlecht gedämmte Gebäudeteile oder Heizungsrohre orten. Darüber hinaus eignen sich Wärmebildkameras, um Stromfresser aufzuspüren, weiß Carl Sasse: „Netzteile oder andere Geräte erwärmen sich durch die ständige Nutzung, aber auch im Standby-Modus. Die erhöhte Temperatur wird auf dem Wärmebild dargestellt.“
Ein Rundgang um das eigene Haus mit der Wärmebildkamera liefert erste Hinweise auf Schwachstellen am Gebäude. Sasse: „In der Samtgemeinde stehen viele ältere Gebäude. Im Laufe der Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte wurde immer wieder an- und umgebaut. Oft wissen wir nicht, was da verbaut wurde und vor allem, ob die Dämmung, wenn vorhanden, noch in Ordnung ist. Mitunter wusste man schon vorher, dass an der einen oder anderen Stelle ein Schwachpunkt ist. Wenn ich diese Vermutung nun auf dem Display der Kamera bestätigt sehen, steigt die Motivation, da etwas zu unternehmen, so meine Erfahrung.“
Die Kameras ersetzen jedoch keine fachkundige Thermografie. „Für die fachkundige Auswertung der Wärmebilder braucht es das Wissen und die Erfahrung eines professionellen Energieberaters“, erläutert Sasse. Dafür bietet die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) eine kostenlose Energiespar-Beratung für private Wohngebäude an. Diese wird vom Niedersächsischen Umweltministerium gefördert und wendet sich an Eigentümerinnen und Eigentümer von selbst genutztem Wohnraum. Dabei nimmt ein Experte vor allem Gebäudehülle und Heizung in Augenschein und weist auf Schwachstellen hin. Eine Liste mit Energieberatern in der Region finden Interessierte auf der Internetseite der KEAN: bit.ly/energieberatung_kean.de
Wer sich eine Wärmebildkamera im Rathaus der Samtgemeinde Scharnebeck ausleihen möchte, meldet sich vorher bei Carl Sasse – entweder telefonisch unter 04136 907 7317 oder per E-Mail an sasse@scharnebeck.de. Foto: Klimaschutzmanager Carl Sasse präsentiert die Wärmebildkameras, die die Samtgemeinde Scharnebeck ab sofort kostenlos an Bürgerinnen und Bürger verleiht. Foto: Samtgemeinde Scharnebeck